Gewerkschaftliche/r Bildungsreferent*in

Allgemeine Beschreibung

Die generelle Tätigkeit als gewerkschaftliche*r Bildungsreferent*in besteht in der Vorbereitung und Durchführung von Weiterbildungsseminaren und Workshops. In den Seminaren geht es einerseits um die gewerkschaftliche Arbeit selbst, aber auch um gesellschaftspolitisches Allgemeinwissen. Neben der Vermittlung und Anleitung der Teilnehmer*innen, besteht ein Großteil der Arbeit somit in Recherchetätigkeiten. Der Beruf ist erstens interessant, weil man mit vielen verschiedenen interessierten Menschen zusammenarbeitet, zweitens bietet er die Möglichkeit sich mit verschiedensten Themen auseinanderzusetzen.

Fragen an das Berufsfeld

1.  Mit welchen drei Schlagwörtern kann man den Beruf beschreiben?

Abwechslungsreich, Bereichernd, Wichtig!

2.  Welche Besonderheiten gibt es?

Für mich besonders spannend war die Vielzahl von interessierten und v.a. engagierten jungen und alten Menschen. Man führt eigentlich immer und überall spannende Gespräche mit den verschiedensten Personen.

3.  Welches Arbeitsumfeld erwartet mich?

Generell findet der Großteil der Arbeit in Teams statt, oder wird zumindest regelmäßig mit Kolleg*innen abgesprochen. Die Durchführung der Seminare selbst findet (gerade am Anfang) ohnehin nicht alleinstatt. Wenn gerade kein Seminar ist, sind die Arbeitszeiten relativ flexibel. Darüber hinaus kann man sagen, dass sich alleine für die Verpflegung das Praktikum schon gelohnt hat, zumindest in der Einrichtung, in der ich tätig war.

4.  Welche Kompetenzen, Qualifikationen und Soft Skills sind gefragt?

Grundsätzlich sollte man keine Hemmungen haben vor anderen Leuten zu sprechen und auch die Fähigkeit sich durchzusetzen ist vorteilhaft. Da man zu Beginn, aber ohnehin nichts allein leiten muss, besteht definitiv die Möglichkeit sich in diesem Bereich weiterzuentwickeln. Darüber hinaus sind Recherchefähigkeiten von Vorteil. Absolut notwendig ist auch die Fähigkeit sich in verschiedene Themen einzuarbeiten und diese kritisch zu hinterfragen. Nur so kann man sie anderen erklären und diejenigen dann auch dazu animieren sich kritisch damit auseinanderzusetzen.

5. Was genau qualifiziert Sozialwissenschaftler*innen für dieses Berufsfeld?

Im Grunde besteht in den zuvor beschriebenen benötigten Qualifikationen und Kompetenzen auch genau die Stärke als Sozialwissenschaftler*in. Das Einarbeiten in verschiedene Themenbereiche und die kritische Betrachtung selbiger, ist eine Fähigkeit, die für mich elementar mit dem Studium verbunden ist.

Persönliche Erfahrungen

Ein durchschnittlicher Alltag im Bereich der gewerkschaftlichen Jugendbildung lässt sich nur schwer nachzeichnen, da die Tätigkeit sehr abwechslungsreich ist. Ganz grob gibt es jedoch zwei Arten von Arbeitstagen, die sich danach richten, ob gerade ein Seminar stattfindet oder nicht. Ist ersteres der Fall, beginnt der Tag immer etwas früher, sodass man vor den Teilnehmer*innen Zeit hat sich als Team auf den anstehenden Seminartag vorzubereiten. Dazu zählen normalerweise nochmal Absprachen und letzte Vorbereitungen. Der restliche Tagesablauf ist dann stark vom stattfindenden Seminar abhängig. Findet gerade keins statt, hat man einen relativ „normalen“ Büroalltag mit mehr oder weniger flexiblen Arbeitszeiten. In dieser Zeit werden v.a. anstehende Seminare vorbereitet und organisiert.

Resümee

Grundsätzlich kann ich ein Praktikum in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit jedem empfehlen, der Interesse an Gewerkschaften und politischer Bildung hat. Es ist aus beruflichen und ausbildungstechnischen Gesichtspunkten super interessant und auf jeden Fall eine Bereicherung. Mir hat es aber auch persönlich sehr viel gegeben, weil es ein super engagiertes und wertschätzendes Arbeitsumfeld ist, in dem man sich persönlich wirklich weiterentwickeln kann.