Kinder- und Jugendförderung

Verfasser*in: männlich, 35, Stadt- und Regionalentwicklung

Erfahrung:

Hauptamtlich im öffentlichen Dienst (Kinder- und Jugendförderung)

Warum diese Branche:

Interesse an interkultureller Arbeit, Kenntnis mehrerer Fremdsprachen (Rumänisch, Englisch), Förderung der Integration von Neuzugewanderten

Das Team Aufsuchenden Arbeit-Nordstadt des Jugendamtes Dortmund wurde im September 2016 gegründet und ist als Teil der Kinder- und Jugendförderung in der Dortmunder Nordstadt aktiv. Es besteht aus zwei Sozialpädagogen und einer familienunterstützenden Angestellten mit Kompetenzen in den Fremdsprachen Rumänisch, Italienisch, Englisch und Romanes. Die Hauptzielgruppe sind neuzugewanderte Kinder und Jugendliche aus Rumänien und deren Familien.

Bereits während meiner Bachelorstudienzeit (2015), hatte ich die Gelegenheit in der Dortmunder Nordstadt als Integrationslotse tätig zu sein. In dieser Zeit konnte ich im Jugendtreff der AWO, in der Blücherstraße, Kontakt zu neuzugewanderten Kindern und Jugendlichen aus Südosteuropa (Rumänien) aufnehmen und zusätzlich aufsuchende Freizeitangebote im Stadtbezirk durchführen. Durch meine Kenntnis der rumänischen Sprache konnten wir Sprachbarrieren abbauen und den Zugang zur Zielgruppe im Stadtbezirk erleichtern. Aufgrund meiner Erfahrung im Umgang mit neuzugewanderten Kindern, Jugendlichen und Familien aus Rumänien wurde ich 2016 durch das Jugendamt der Stadt Dortmund (Kinder- und Jugendförderung) kontaktiert, um mich an der Gründung eines neuen Teams (Aufsuchende Arbeit-Nordstadt) in hauptamtlicher Funktion zu beteiligen.

Zunächst standen die Konzipierung und Strukturierung des neugegründeten dreiköpfigen Teams im Vordergrund. Die Teilnahme an verschiedenen Arbeitskreisen, sowie die Recherche über bereits bestehende Projekte und Angebote waren hierfür die ersten Schritte. Folglich wurden Netzwerke zu den bereits bestehenden interkulturellen und integrativen Projekten aufgebaut und zusätzlich eigene Angebote geplant und organisiert. Im weiteren Verlauf wurde die aufgesuchte Zielgruppe im Stadtbezirk mit bereits bestehenden Projekten vernetzt und der Erstkontakt durch die selbst durchgeführten Angebote erstellt und fortlaufend gefestigt. Zu den Projekten gehörten aufsuchende Spiel- und Sportangebote, wie Fußball und Basketball, dazu Kunst und Gestaltungsangebote, wie beispielsweise Zeichnen und Graffiti, die im Stadtbezirk durchgeführt wurden. Eigene Projekte mussten zum Teil fremdfinanziert werden, dementsprechend waren die Beantragung und der Umgang mit den Budgetmittel, wie auch die Verwaltungsorganisation zusätzliche Aufgabenbereiche des Teams.

Die angeeigneten Fähigkeiten und Erfahrungen in diesem Berufsfeld und ein abgeschlossenes Studium der Sozialwissenschaften M.A. qualifizieren Studierende für einen Beruf im öffentlichen Dienst mit interkulturellem und integrativem Schwerpunkt. Insbesondere die Projektplanung, wie auch der Umgang mit Budgetmitteln unterscheidet sich bei städtischen Behörden in einigen Aspekten deutlich von privatwirtschaftlichen Unternehmen oder freien Trägern.

Ein Praktikum oder Berufserfahrung im öffentlichen Dienst eignen sich insbesondere für Studierende aus dem Studienprogramm Stadt- und Regionalentwicklung. Aufgrund der vielen thematischen Überschneidungen im Verlauf des Studiums können interessierte Studierende aus anderen Studienprogrammen zudem wertvolle Erfahrungen sammeln und förderliche Fähigkeiten erlernen.

Das Team Aufsuchende Arbeit-Nordstadt arbeitet bedarfsorientiert im Stadtbezirk der Dortmunder Nordstadt und zeichnet sich durch Flexibilität aus. Die Planung, Organisation und Durchführung der interkulturellen und integrativen Projekte und Angebote wird überwiegend selbst bestimmt und an die Lebensverhältnisse der Zielgruppe angepasst. Die partizipativ durchgeführten Spiel-, Sport- und Kunstangebote bilden dabei eine Möglichkeit der Begegnung für Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Kulturkreisen in ihrem Lebensumfeld. Sozialwissenschaftler*innen finden hier ein Tätigkeitsfeld im öffentlichen Dienst, das sich an einem interessanten und abwechslungsreichen Standort mit interkultureller und integrativer Kinder- und Jugendförderung beschäftigt.

3 Persönliche Learnings:

  • Verantwortungsbewusstes Handeln
  • Eigenständige Organisation, Planung und Durchführen
  • Angemessener Umgang mit Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen

Die Sozialwissenschaften haben mir dabei geholfen:

  • Kommunale Politik und deren Aufgabenfelder besser zu verstehen
  • Professionelles Auftreten im Umgang mit Akteuren verschiedener Organisationen und Einrichtungen
  • Institutionelles Denken und Handeln