Kommunikation / Medien / PR

Allgemeine Beschreibung

Je nach Schwerpunktsetzung des sozialwissenschaftlichen Studiums, zählt eine Karriere im Bereich Kommunikation/ PR nicht unbedingt zu den typischen Karrierezielen von Studierenden, doch gerade hier eröffnet sich ein breites und interessantes Berufsfeld. Besonders kommunikative, schreibfreudige Berufseinsteiger*innen bekommen hier interessante Möglichkeiten geboten. Zu den Tätigkeitsschwerpunkten dieses Berufsfeldes zählen im weitesten Sinne die Erfassung und Aufbereitung von Informationen für die Auftraggeber oder den Kunden. Je nach Arbeitgeber geht es entweder darum eine gewisse Zielgruppe umfassend zu bestimmten Themen zu informieren, oder aber einen bestimmten Sachverhalt aus einer bestimmten Perspektive zu präsentieren. Damit sind Rechercheaufgaben, Berichte, Übersetzungen und der direkte Kontakt mit vielen unterschiedlichen Menschen im Unternehmenskontext verbunden. Mit wachsender Erfahrung kann auch die Verantwortung über ein eigenes Projekt, etwa ein Kundenmailing oder eine PR-Kampagne, übernommen werden. Auch das Knüpfen von Firmenkontakten zu Kund*innen und anderen Unternehmen sind essentieller Bestandteil der PR. In der Kommunikation sind dies zumeist Medienvertreter*innen. Als Einstiegsgehalt kann mit rund 2.500 Euro monatlich gerechnet werden, wobei die konkrete Höhe unter anderem vom akademischen Abschluss und dem*der konkreten Arbeitgeber*in abhängt (Stand: 2019).

Fragen an das Berufsfeld

1.  Mit welchen drei Schlagwörtern lässt sich das Berufsfeld der Kommunikation / PR beschreiben?

Sich in seinen*seine Leser*in/ seine Zielgruppe hinein zu versetzen, komplexes verständlich zu formulieren, und schnell auf neue Einflüsse reagieren zu können, ist Kerngeschäft in diesem Berufsfeld.

2.  Welche Besonderheiten gibt es?

Im Berufsfeld der Kommunikations-/ PR arbeitet man entweder direkt für ein Unternehmen, oder eine Agentur, die die eigenen Arbeiten an externe Kunden verkauft.

Die Herausforderung bei der PR/ Kommunikationsarbeit kann darin bestehen die Wünsche des*der aktuellen Auftraggebers*in zu antizipieren und in der eigenen Arbeit umzusetzen (auch wenn er*sie diese nicht zu 100% artikulieren kann – dafür seid ihr in der Kommunikationsbranche!) Der Kontakt mit Kund*innen, Medienvertreter*innen etc. kann sehr interessant und bereichernd sein, zumal damit auch häufig Reisen auf branchenrelevante Messen oder Veranstaltungen verbunden sind. Nicht selten kommt man auch in Kontakt mit medienwirksamen Persönlichkeiten wie Werbeikonen oder ähnlichen – ein zusätzliches Feature dieses Berufsfeldes.

3. Welche Voraussetzungen sind notwendig?

Für die Arbeit in der Kommunikation/ PR benötigt ihr neben eurem akademischen Abschluss auf jeden Fall sprachliches Feingefühl. In einer Pressemitteilung kann bereits eine (falsche) Formulierung gravierende Folgen nach sich ziehen, daher ist Sorgfalt in diesem Punkt sehr wichtig. Auch ist es hilfreich unter Zeitdruck arbeiten zu können, da manche Arbeiten schnell erledigt werden müssen, um rechtzeitig veröffentlicht zu werden. Eigenständigkeit bei der Recherche ist zusätzlich von Vorteil, auch Fremdsprachen-Kenntnis ist oft gern gesehen (Englisch mindestens). In Zeiten von Web 4.0 sind außerdem fundierte EDV-Fähigkeiten unabdingbar. Je nach Arbeitgeber*in wird außerdem ein Volontariat in einem vergleichbaren Unternehmen vorausgesetzt.

4. Welches Arbeitsumfeld erwartet mich?

Typischerweise arbeitet ihr an eurem Schreibtisch-Arbeitsplatz im Büro. Allerdings kommt es je nach Arbeitgeber*in auch vor, dass ihr Funktionen bei öffentlichen Empfängen, Veranstaltungen, Messen, Werbeevents etc. übernehmt. Auch Besuche in Medienanstalten können vorkommen. Die Arbeit erweist sich oftmals als Home-Office-tauglich, was dann nach Absprache mit eurem Vorgesetzten umgesetzt werden kann.

5. Welche Perspektiven bietet das Berufsfeld?

Die konkreten Berufsbezeichnungen im Rahmen der Kommunikation oder PR können vielfältig sein: Als Medienbetreuer*in gebt ihr interne Informationen an Presse, Fernsehen etc. weiter und beantwortet Anrufe oder E-Mails in diesem Zusammenhang. Der Übergang zum PR-Manager ist fließend, Tätigkeiten wie das Betreuen von Website-Inhalten oder auch die Beratung von Kund*innen zur Präsentation derer Produkte können zum Alltag gehören. Darauf aufbauend folgt oft, auf einer höheren Karrierestufe, die Tätigkeit als Pressesprecher*in, einer Person, die das Unternehmen namentlich vertritt und öffentlich auftritt. Über diesen Karriereweg ist in einigen Unternehmen auch der Aufstieg in den Vorstand möglich, was allerdings stark vom jeweiligen Arbeitsplatz abhängt.

6. Warum sind Sozialwissenschaftler für dieses Berufsfeld besonders geeignet?

Als Sozialwissenschaftler*in arbeiten wir in unserer gesamten akademischen Laufbahn sehr textlastig. Auf diese Weise erlangen wir sehr früh ein Verständnis für komplexe schriftlich dargelegte Sachverhalte, was uns in diesem Berufsfeld sehr zugute kommt. Durch die Schwerpunktsetzung können wir außerdem bereits inhaltliches Wissen im Berufsfeld erlangen, insbesondere dann, wenn es medien- und kommunikationswissenschaftliche Bestandteile enthält. Wir arbeiten im Studium sehr eigenverantwortlich und selbstständig, auch das ist in der Kommunikation/PR wichtig. Das Begreifen und Durchblicken sozialer Zusammenhänge kann darüber hinaus bei der späteren Arbeit im Berufsfeld relevant sein, insbesondere dann, wenn es um die Identifizierung von Zielgruppen und Adressat*innen sowie deren Ansprüche geht.

Persönliche Erfahrung

Ich, der ich diesen Artikel geschrieben habe, habe als Master-Student Praktika in einer PR-Agentur und der Kommunikations-Abteilung eines internationalen Automobilherstellers absolviert. Besonders dann, wenn man sich mit deren inhaltlichen Themen identifizieren kann, macht die Arbeit durch die abwechslungsreichen Inputs und die interessanten Persönlichkeiten, auf die man trifft, großen Spaß. Man sollte allerdings mit Kritik und Verbesserungen der Kolleg*innen leben können, auch wenn es nur um einfache Formulierungen bei einer Textarbeit geht – man erkennt schnell sein eigenes Optimierungspotential. Ich schätze die Lernkurve durch die praktische Erfahrung in diesem Berufsfeld als sehr hoch ein. Kommt man mit dem Zeitdruck zurecht, der von Tag zu Tag mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt sein kann, halte ich das Berufsfeld für ideal, wenn man sich selbst als kommunikativ und textaffin beschreiben würde.