Organisation einer Flüchtlingsnotunterkunft in München
Verfasser*in: 24 Jahre, weiblich, B.A. in Kultur- und Sozialwissenschaften, Studienprogramm Kultur und Person
Wie bin ich darauf aufmerksam geworden?
Die Johanniter- Unfall- Hilfe e.V. organisiert unter anderem in jeden Ferien ein Betreuungsangebot für Kinder. Hierfür werden auch immer Ferienbetreuer gesucht, welche die Workshopleiter bei der Betreuung der Kinder unterstützen. Mit 16 Jahren habe ich bereits in den Ferien, als Ferienbetreuer dort gejobbt. Mir hat das Unternehmen und die Philosophie dahinter so gut gefallen, dass ich gerne einen Blick „hinter die Kulissen“ werfen wollte. Für das Praktikum in meinem Bachelorstudium, habe ich mich dann nach einem Telefonat, schriftlich beworben. Da der Hauptsitz in München ist, reichte ein telefonisches Bewerbungsgespräch, wonach ich die Zusage gekriegt habe.
Nach ca. fünf Wochen Presse und Öffentlichkeitsarbeit sowie allgemeine Organisation des Betreuungsangebot, hat die Johanniter- Unfall- Hilfe e.V. von der Landesregierung Bayern den Auftrag gekriegt, innerhalb von 24 Stunden eine Flüchtlingsnotunterkunft aufzubauen. Hierfür waren ich und zwei weitere Personen verantwortlich. Jeden Tag/ Nacht erwarteten mich andere Aufgaben. Ich musste ein Catering organisieren, Duschcontainer, Sachspenden, freiwillige Helfer, Dolmetscher und habe die Social Media Kanäle auf dem laufenden gehalten. Außerdem war ich die Kontaktperson zum Münchner Hauptbahnhof und zur Landesregierung. Hierbei ging es um aktuelle Belegungszahlen, wann neue Menschen zu uns kommen und wann sie wieder abgeholt wurden. Als wir langsam eine Routine gefunden hatten und auch genügend freiwillige Helfer hatten, war meine Hauptaufgabe die Arbeitsabläufe standardisiert zu verschriftlichen: Wer muss angerufen werden, wenn neue Flüchtlinge ankommen? Wie viele Helfer werden gebraucht? Wie läuft die Ankunft ab? Was passiert mit unbegleiteten Minderjährigen? Usw…
Mein Studium in Sozial- und Kulturwissenschaften hat mir dabei geholfen, sensibel mit den Menschen umzugehen und deren Situation besser zu verstehen.
Es gibt viele Perspektiven in diesem Bereich und auch bei der Johanniter- Unfall- Hilfe e.V.
Sachgebietsleitung, Einrichtungsleitung für zum Beispiel Flüchtlingsunterkünfte, Teamleitung, aber auch im Pädagogischen und Pflegebereich ist viel möglich.
Mein Fazit ist sehr positiv, da ich nie als eine Praktikantin angesehen wurde, sondern sofort leitende Tätigkeiten übernommen habe. Das war am Anfang etwas schwierig, aber findet man schnell rein und kriegt auch Hilfe wenn es gewünscht ist. Ich habe einen sehr breiten Einblick bekommen und konnte in viele Bereiche reinschauen. Hier habe ich zum Beispiel gemerkt, dass mir Presse und Öffentlichkeitsarbeit doch nicht so viel Spaß gemacht hat, wie ich dachte.
Projektleitung der Kulturstrolche der Stadt Gevelsberg
Ich habe schon länger Kontakt zu der Abteilungsleiterin für Kultur, Sport und Schulverwaltung in Gevelsberg. Als dann die Projektleiterin der Kulturstrolche aufhören wollte, schlug sie mich für die Stelle vor. Bei dem Projekt geht es darum, dass Klassen der Grundschulen verschiedene Aktivitäten im Bereich Kunst, Kultur, Musik und Sport machen können. Das ganze geht vom Kultursekretariat in Gütersloh aus, welches auch die Kosten übernimmt. Ich bin die Schnittstelle für die Lehrer zur Stadt Gevelsberg und dann zum Kultursekretariat Gütersloh. Die Lehrer teilen mir mit welche Aktivität sie machen möchten und ich gucke, ob das Ganze ins Budget passt. Mache also die Kostenaufstellung für das ganze Jahr, überprüfe die Rechnungen und koordiniere die Ausflüge. Das ganze kann ich von Zuhause aus machen und wir kommunizieren per E-Mail/ Telefon. Hinzu kommt das Vernetzen bei der jährlichen Tagung des Kultursekretariats Gütersloh, wo sich ausgetauscht werden kann, aber auch Innovationen im Vordergrund stehen.
Man darf bei dem Job nicht den Überblick verlieren, über das bereits ausgegebene Geld und was noch ansteht. Es muss genau kalkuliert werden, da auch kein Geld am Ende überbleiben darf. Vor allem mit den Lehrern muss intensiv kommuniziert werden, um bestimmte Termine einzuhalten.