Forschung und Wissenschaft


Allgemeine Beschreibung

Das Berufsfeld ‚Forschung und Wissenschaft‘ bietet Absolvent*innen der Sozialwissenschaften vielfältige Möglichkeiten. Sie können als wissenschaftliche Mitarbeiter*innen oder Hilfskräfte an Universitäten, Fachhochschulen, in verschiedenen Institutionen, aber auch in Unternehmen der freien Wirtschaft, tätig werden. Die Stellen können staatlich oder privat finanziert sein. Auch die Tätigkeiten sind sehr breit gefächert. In der Regel gehören zu der wissenschaftlichen Kernarbeit: Das Recherchieren und Erheben von Daten, das Verfassen von Artikel oder Expertisen und das Halten von Vorträgen. Auch lehrende Tätigkeiten bzw. das Zuarbeiten für Dozent*innen, für die Lehre, kann zum Aufgabenspektrum von Sozialwissenschaftler*innen gehören. Wechselnde Aufgabenbereiche und ein hohes Maß an Eigenverantwortung machen dieses Berufsfeld besonders interessant. Außerdem eröffnen Projekt- und Netzwerkarbeit den Absolvent*innen Kontaktmöglichkeiten in der wissenschaftlichen Community. Das Gehalt ist variabel und hängt von der Anstellung ab. Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen an Universitäten werden zum Beispiel tariflich entlohnt und können nach dem Tarifvertrag der Länder (TV-L) in der Stufe 13 (Master-Abschluss) mit einem Einstiegsgehalt von monatlich 3672, 02 € brutto rechnen (Öffentlicher Dienst, TV-L, Tarifgebiet West, Stand 2019).

Fragen an das Berufsfeld

1. Welch Vor- und Nachteile gibt es?

Das wissenschaftliche Arbeiten als Sozialwissenschaftler*in birgt, ähnlich wie in auch in anderen Disziplinen, mehrere Vorteile sowie Nachteile. Positiv ist, dass häufig frei und eigenständig gearbeitet werden kann. Gerade im Bereich der Sozialwissenschaften ist es möglich, Themen von verschiedenen Standpunkten aus zu erforschen, was dazu beiträgt, dass eigene Interessen eingebracht werden können. Darüber hinaus führen wechselnde Projekte und Forschungsvorhaben zu unterschiedlichen Einblicken und neuen Themenbereichen.        
Mit den beschriebenen Freiheiten gehen aber auch einige negative Aspekte einher, gerade im Bezug auf die wechselnden Projekte. Zwar können so die oben genannten Einblicke erweitert werden, unterschiedliche Projektstellen gehen aber zumeist auch mit befristeten Arbeitsverträgen und Fragen der Projektfinanzierung einher. Da die Forschung außerdem zumeist an einen begrenzten Zeitraum der Förderung/Finanzierung gebunden ist, bedeutet dies oftmals auch, dass sehr arbeitsintensive Phasen auftreten, in denen Überstunden häufig nicht vermieden werden können.  

2. Welche Kompetenzen, Qualifikationen, Soft Skills sind gefragt/ werden

vorausgesetzt?

Um sich in der wissenschaftlichen Arbeitswelt als Sozialwissenschaftler*in zurechtzufinden, sollten neben den gängigen EDV-Kenntnissen (Microsoft Office) auch methodische Kenntnisse vorhanden sein. Hierzu gehören in der wissenschaftlichen Praxis die Umsetzung und Planung von Forschungsvorhaben oder die Auswertung von Daten in qualitativer und quantitativer Hinsicht. Durch eine breitere Methodenkenntnis ist es außerdem auch eher möglich, in anderen Bereichen tätig zu werden. Dazu sind gute Sprachkenntnisse, gerade in Englisch als Sprache der Wissenschaft, häufige Voraussetzung für Stellen und Praktika. Die genannten Fähigkeiten sollten durch „Soft Skills“ unterstützt werden, insbesondere durch Teamfähigkeit, Kooperationsfähigkeit und ein gutes Organisations- und Zeitmanagement. Im Verlauf des Studiums sollte sich eine Vielzahl an Möglichkeiten bieten, um die angesprochenen Kompetenzen zu erwerben.         

3. Welche Perspektiven bietet das Berufsfeld?

Die möglichen Perspektiven, die die Arbeit in der Forschung mit sich bringen, sind divers gestaltet, müssen aber teilweise aktiv gesucht werden. In fast allen Bereichen sollten Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung bestehen. So kann beispielsweise nach dem Masterstudium eine Promotion angestrebt werden, die es ermöglicht, nach dem eigenen Interesse zu forschen. Außerdem sind viele Sozialwissenschaftler*innen auch im öffentlichen Dienst tätig, in welchem es ebenfalls Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb der Erfahrungsstufen gibt.

Persönliche Erfahrung

Das Praktikum kann dazu dienen, praxisnahe Erfahrungen zu sammeln und sein eigenes Können, sowie seine eigenen Fähigkeiten zu reflektieren. Ist das Arbeitsklima und das Team flexibel und entgegenkommend, können Studierende sogar ihre Arbeitszeiten selbst organisieren, so dass Prüfungsphasen oder Abgabetermine von Hausarbeiten o.Ä. berücksichtig werden können. Zudem sollten Studierende kontaktfreudig und kommunikativ sein, da es auch vorkommen kann, dass sie an Tagungen, Konferenzen oder Telefonaten teilnehmen müssen. Organisationsfähigkeit sowie Eigenständigkeit sind in diesem Bereich sehr wichtige Eigenschaften, die nicht unterschätzt werden sollten. Es könnte sein, dass Studierende im Praktikum bei Forschungsprojekten mitwirken sollen und Teilaufgaben selbstständig bearbeiten müssen – ohne Vorwissen oder praktische Erfahrungen in diesen Themenbereichen zu haben. In dem Berufsfeld Forschung und Wissenschaft wird, in der Regel, eigenständiges und teamorientiertes Arbeiten erwartet, mit der Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten in verschiedensten Forschungsgebieten auszubauen.